- Transparente Pools - http://transparente-pools.de -

Transparenz aktuell

Posted By sb On 1. Juli 2012 @ 19:38 In | Comments Disabled

Unsere Branche beschäftigt sich zunehmend mit mehr Transparenz. Das gilt auch für Maklerpools und Verbünde. Ratings, Hitlisten und Studien finden ihre Leser. Nicht immer sind die Informationen über alle Zweifel erhaben, und manchmal werden auch Äpfel mit Birnen verglichen.

Wir beziehen Stellung. Lesen Sie hier [1] mehr über Transparenz bei Maklerpools.

Auch Rainer M. Jacobus, Vorstand der Ideal Versicherungen, hat sich Gedanken zu mehr Transparenz bei Pools und Verbünden gemacht. Im Vorwort der Studie Maklerpools, Verbünde und Servicedienstleister 2011 [2] von BrunotteKonzept finden Sie seine Überlegungen [3].

War es der Aufreger der letzten DKM oder viel Lärm um nichts? Zwei Versicherer wollten künftig nur noch mit Pools und Verbünden zusammenarbeiten, die ihren Transparenzkriterien genügen und suchten Mitstreiter für ihr Vorhaben. Der Volkswohlbund und die IDEAL-Versicherungen hatten im Herbst letzten Jahres beschlossen, künftig nur noch mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die von ihnen formulierte Kriterien erfüllen. Das Arbeitspapier mit dem internen Titel „Dortmunder Erklärung“ kursierte bereits einige Wochen in der Branche und wurde am Tag vor der DKM-Messe im Newsletter einer Fachzeitschrift für Finanzprofis als „Eilmeldung” veröffentlicht. Das Timing war perfekt und erwischte die Initiatoren offensichtlich auf dem falschen Fuß.

Sieht man einmal von rechtlichen Bedenken ab, die eine von zwei Münchener Pools beauftragte Kanzlei zu dem Papier formulierte, haben die Überlegungen grundsätzlich ihre Berechtigung. Mancher Pool ist auch heute noch so etwas wie eine Blackbox oder, etwas freundlicher formuliert, eine Wundertüte. Versicherer ebenso wie Makler wissen oft nicht, für welche Überraschungen diese Wundertüte gut ist oder ob es sich um eine Mogelpackung handelt. Sicherlich sollte man nicht alle Pools über einen Kamm scheren, und manche Unternehmen praktizieren Transparenz bereits heute vorbildlich. Aber eben nicht alle. Und trotzdem gibt es genügend Versicherer, die mit ihnen zusammenarbeiten. Bislang wurde die Kritik an der Informationspolitik von Pools meist nur in kleiner Runde geäußert. Wer mag sich schon coram publico dazu bekennen, seine Geschäftspartner nicht zu kennen? Deshalb ist es gut und richtig, diese Debatte jetzt offen zu führen, auch wenn nicht alle Punkte in dem Papier als konsensfähig gelten können.

So lehnen die Initiatoren beispielsweise die Zusammenarbeit mit Blindpools ab, die nicht erkennen lassen, welcher Vermittler das Geschäft einreicht. Das mag für sie der richtige Ansatz sein. Aber es gibt durchaus Versicherer, die mit Blindpools kooperieren und damit bislang keine negativen Erfahrungen gemacht haben. Im Gegenteil – sie sprechen von Effizienzvorteilen, weil sie das Geschäft ohne Ansehen des Vermittlers prüfen können. Ob sie unter diesen Voraussetzungen ihren Pflichten zum angemessenen Risikomanagement gerecht werden (s. BaFin-Rundschreiben 9/2007 zur Anwendun

Die Reaktionen der Versicherer auf die „Dortmunder Erklärung“ waren gemischt. Manch einer hegte zwar Sympathie für die Ziele, sah aber Mängel in der Umsetzung. Die am häufigsten genannten Argumente gegen die „Dortmunder Erklärung“ waren kartellrechtliche Bedenken (die allerdings immer das Potential zum Totschlagargument haben) und die Aussage, jeder Versicherer sei selbst für die Qualität seiner Partner verantwortlich. Deshalb müsse ihm auch die Auswahl der Qualitätskriterien überlassen bleiben. Nicht diskutiert wurde, dass mancher kleinere Versicherer erhebliche Abschnitte seines Neugeschäftes über wenige Pools einfährt. Die Beendigung der Zusammenarbeit könnte bei diesen zu deutlich sichtbaren Bremsspuren im Neugeschäft führen.

Ob für alle Versicherer einheitliche Regelungen zur Kooperation mit Pools erforderlich sind, sei dahin gestellt. Dafür unterscheiden sich vermutlich die Geschäftsmodelle der Pools und Verbünde zu stark, und bei den einzelnen Versicherern haben Makler und Pools einen unterschiedlichen Stellenwert innerhalb des Vertriebswegemix. Andererseits: Sich mit der Qualität des Geschäftes und der dahinter stehenden Pools und Vermittler auseinanderzusetzen, sollte für jeden Versicherer im Pflichtenheft stehen.

Der Maklerversicherer IDEAL hat jedenfalls das Thema Transparenz nicht aus den Augen verloren und schickte seinen Pools zum Jahreswechsel eine Checkliste. Auf Basis der Antworten und vertiefender Gespräche hat sich die Ideal entschlossen, den Kreis der Kooperationspartner zu reduzieren. Aktuell  sind noch 14 Pools als Partner gelistet. Dieser Kreis  soll nach Aussagen des Versicherers noch kleiner werden. Für besondere Unruhe aber sorgte nicht die Veröffentlichung der Partner sondern die einer „Negativliste“, auf der zur Zeit fünf Unternehmen aufgeführt werden. Mehr zum Thema finden Sie hier [4].

Wir begrüssen es. wenn Maklerpools und Verbünde selbst die Initiative ergreifen und für mehr Transparenz sorgen. Interessierte Pools bitten wir um Kontaktaufnahme.


Article printed from Transparente Pools: http://transparente-pools.de

URL to article: http://transparente-pools.de/qualitat/transparenzoffensive/

URLs in this post:

[1] hier: http://assekurata.de/content.php?baseID=1864

[2] Studie Maklerpools, Verbünde und Servicedienstleister 2011: http://brunottekonzept.de/bk/wp-content/uploads/2011/09/Studieninfo-und-Bestellformular-2011_neu1.pdf

[3] seine Überlegungen: http://transparente-pools.de/wordpress/wp-content/uploads/2011/11/Vorwort-von-Rainer-M.pdf

[4] hier: http://www.ideal-versicherung.de/index.php/vertrieb/maklerpools

Copyright © 2010 Transparente Pools. All rights reserved.