Meinung

War es der Aufreger der letzten DKM oder nur ein Sturm im Wasserglas? Zwei Versicherer hatten erklärt, künftig nur noch mit den Pools und Verbünden zusammenzuarbeiten, die ihren Transparenzkriterien genügen. Die Reaktionen auf die “Dortmunder Erklärung”, so der interne Arbeitstitel, waren gespalten, in der Assekuranz ebenso wie bei den Pools.

Sieht man einmal von einigen handwerklichen Schwächen ab, die Juristen an dem Papier kritisierten, haben die Überlegungen doch ihre Berechtigung. Mancher Pool ist auch heute noch eine “Black Box” oder, sagen wir etwas freundlicher, eine Wundertüte. Versicherer ebenso wie Makler wissen oft nicht, für welche Überraschungen diese Wundertüte gut ist und ob sich der Inhalt für sie wirklich lohnt.

Sicherlich kann man nicht alle Pools und Verbünde über einen Kamm scheren, und manche Unternehmen praktizieren bereits heute umfassende Transparenz. Aber eben nicht alle. Und trotzdem gibt es genügend Versicherer, die mit ihnen zusammenarbeiten. Bislang wurde die Kritik an der Informationspolitik meist nur in kleiner Runde geäußert. Wer mag sich schon coram publico dazu bekennen, seine Geschäftspartner nicht zu kennen? Deshalb ist es gut und richtig, diese Debatte jetzt offen zu führen, auch wenn das Arbeitspapier, das kurz vor der DKM als “Eilmeldung” veröffentlicht wurde und die beteiligten Versicherer offensichtlich auf dem falschen Fuß erwischte, vielleicht noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist.